Freitag, 1. Mai 2015

Giersch im Kleingarten

Die einen lieben ihn - die anderen könnten auch darauf verzichten. Es ist die Rede vom wohl häufigsten Grünzeug im europäischen Garten. Die Bezeichnungen gehen weit auseinander, Rohköstler und Kräuterliebhaber nennen ihn Wildkraut, Naturgärtner Beikraut und konventionell eingestellte Gärtner reden von Unkraut wenn sie den Giersch meinen.

Giersch - was ist das?

Giersch vermehrt sich üppig wegen der unterirdischen Triebe
Die Pflanze gehört zu den Doldenblütlern und wird auch Dreiblatt genannt. Er wächst in den Gärten Europas und Asiens. Als Unkraut gilt er, weil er sich nicht nur über Samen, sondern über vielverzweigte unterirdischen Triebe vermehrt und sich deswegen nur schwer bekämpfen läßt. Seine Blätter werden in der Regel nicht höher als 30 cm, mit der Blüte kann er jedoch eine Höhe von einem Meter erreichen. Giersch kann man auch als Wildgemüse essen und wird deswegen von vielen auch sehr geschätzt. Immer mehr Menschen beschäftigen sich auch mit den Wirkungen der Kräuter, früher war er auch als Heilkraut beliebt.

Ist Unkrautvernichtungsmittel eine Alternative?

Im letzten Jahr gab es einen Artikel über erfolgreiche Bekämpfung von Giersch im online-Magazin von "Mein schöner Garten". Die Lösungen waren vielfältig - von Ausrupfen, Boden abdecken mit anderen Pflanzen oder Planen über Unkrautvernichtungsmittel bis hin zum Tipp das Grün einfach zu essen lauteten die Empfehlungen. Dieses Jahr gab es wohl ein Sonderangebot dazu von Monsanto: Die Redaktion ließ unlängst gar einen - wie ich meine feigen - Hilfeschrei in Form von "Hilfe, wir werden bedroht" los.  Sie konnten sich kaum noch retten vor Bitten, eindringlichen Fragen, Belehrungen, Widerstand, Alternativvorschlägen, Lob, Verständnis für die Loyalität zu dem der die Brötchen (in Form von Werbeaufträgen) bezahlt, eindringlichen Bitten Gärten für Kinder nicht zu vergiften, Scheinheiligkeitsbekundungen, Mißtrauensvoten (auch meins), Abbonementskündigungen - offenbar bis hin zu Anfeindungen oder gar Drohungen. Was war passiert? "Mein schöner Garten" hatte angeboten, Roundup in einer Testaktion für 500 Naturgärtner kostenlos zur Verfügung zu stellen. "Auch hartnäckiges Unkraut wie Giersch wird dabei bekämpft.", verspricht das Blatt des Burda-Verlages in seiner Anpreisung. Die Antwort auf den Aufschrei aus der gärtnernden Bevölkerung finde ich feige. Zum Glück wurde die Aktion zurückgezogen - jedoch nicht weil Einsicht besteht - der Verlag gibt vor, er fürchte sich vor den Reaktionen der Leser und schließlich sei das Gift ja zugelassen und vieluntersucht. Zugelassen ist das Gift, ja - auch vieluntersucht. Offenbar kennt der Burda-Verlag die für die Gesundheit eher alarmierenden Ergebnisse nicht? Oder will er diese nicht wissen? Bei den Netzfrauen schließlich findet man auch Studien, die Monsanto lieber verschwiegen haben möchte - die Glyphosat-haltige Flüssigkeit soll eben auch viele Krankheiten auslösen und ist in vielen Ländern mittlerweile unerwünscht und deswegen verboten. Ein offener Brief an die Redaktion ist dort zu lesen.

Gibt es auch natürliche Mittel gegen den Giersch?

Wo ich es gelesen habe kann ich nicht mehr sagen. Eine Gärtnerin berichtete, dass sich der natürliche Wuchs des Giersch zurückgezogen hatte, seit sie eine Zuchtform davon im Garten angesiedelt hatte.

Was mache ich mit dem Giersch?

Bis jetzt stört er mich nicht - ich lasse ihn wachsen. Die zarten jungen Blättchen haben bisher den Weg in meine Salatschüssel gefunden und ich finde ihn lecker. Ein wenig vom Giersch lasse ich auch wachsen und blühen - der Rest wird einfach geduldig ausgerupft. Schließlich beruhigt die Gartenarbeit nach meiner anstrengenden Arbeit meinen Körper und auch mein Gemüt.

Mein Fazit dazu lautet: Muss man den Giersch unbedingt los werden?

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